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    Innovationsdynamik in der zweiten industriellen Revolution - Die Basisinnovation Nanotechnologie

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    Wie der Leser schnell erkennen wird, sind die grundlegenden entwicklungstheoretischen Einsichten dieser Arbeit keineswegs neu : Der Verfasser verdankt sie Joseph A. Schumpeter, Friedrich August von Hayek und Jochen Röpke. Das Individuum wird in diesem Buch in urliberaler Vorstellung als der Agens der Entwicklung in Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft gesehen. Die Arbeit versteht sich neben der wissenschaftlichen Analyse auch als Handlungsempfehlung für Politik, Wissenschaft und Wirtschaft für die "zukünftige" Gestaltung eines Wirtschaftsraumes. Die neoklassischen Erklärungsmuster des Wachstums sind dem inputlogischen Dogma der "unternehmerlosen" statischen Ressourcenallokation eng verhaftet. Nach Ansicht des Autors sind sie nicht in der Lage, das Phänomen der Entwicklung adäquat zu erfassen. Dies legt Schumpter in seinem Gesamtbild der Volkswirtschaft in Kapitel sieben der 1. Auflage der "Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung" dar. Dabei erhebt sich für den Autor der innovative, evolutorische und akademische Unternehmer als soziometrischer Star als treibende Kraft der wirtschaftlichen Entwicklung über alle theoretischen Unternehmertypen. Zur Darstellung des Innovationsmechanismus werden die bisherigen vier-fünf Kondratieffwellen untersucht und die Gemeinsamkeiten herausgearbeitet, wobei im vierten Abschnitt versucht wird, den empirischen wissenschaftlichen Beweis der Schumpeter-Kondratieffthese anzutreten. Im fünften und sechsten Kapitel widmet sich der Verfasser der Frage der Ontogenese der menschlichen und unternehmerischen Intelligenz. Darauf aufbauend entwickelt er Vorschläge zum Umbau des Bildungssystems vom Kindergarten bis zur universitären Ausbildung. In Kapitel sieben werden die Auswirkungen und Potentiale der Nanotechnologie erörtert. Dabei lautet die zentrale These des Autors, daß es sich bei der Nanotechnologie um die kommende Basisinnovation handelt oder so eine Vermutung, sogar um eine zweite industrielle Revolution. Im Zusammenhang prognostiziert er neuartige Paradigmen in der Nanoökononomie des 21. Jahrhunderts. Kapitel acht bietet dem Leser einen Modellvorschlag für die Zukunftsregion "Nano-Lahn-Valley 2020" im Sinne einer Schumpeter´schen und Röpk´schen Entwicklungslogik jenseits von Vorstellungen des Sachverständigenrates

    Kultur und ökonomische Entwicklung - Eine empirische Untersuchung kultureller Umwelt und unternehmerischer Fähigkeiten in der indonesischen Provinz Papua (West-Neuguinea)

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    Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen die kulturellen Ursachen für die Marginalisierung des indigenen Volkes der Papua im modernen ökonomischen Bereich der indonesischen Provinz Papua. Den theoretischen Hintergrund der Arbeit bilden Schumpeters Entwicklungslogik und die darauf aufbauende Entwicklungstheorie Röpkes. Die empirischen Daten wurden mittels Fragebogen in drei ländlichen Regionen Papuas, und zwar dem jeweiligen Gebiet der Volksgruppe der Maibrat, Kemtuk und Dani, erhoben. In diesen Untersuchungsgebieten wird hauptsächlich familienbetrieblich organisierte, stark subsistenzorientierte Landwirtschaft betrieben, die von geringer Beherrschung der natürlichen Umwelt und niedriger Produktivität gekennzeichnet ist. Die Gesellschaften sind partikularistisch ausgerichtet und schamorientiert. Die meisten der diskutierten Elemente der volksgruppeneigenen kulturellen Umwelt wirken sich hemmend auf unternehmerisches Handeln und ökonomische Entwicklung aus. Im einzelnen sind dies eine mechanistische, mittelbare, rituell-manipulative, vom Animismus beeinflußte Beziehung zu Gott; ein hoher Grad an Mißtrauen gegenüber Nicht-Verwandten; sowie ein stark ausgeprägtes Egalitätsprinzip, das die Akkumulation von Reichtum für persönliche Zwecke inakzeptabel sein läßt, einen Zwang zum Teilen bedingt und zu einem Antiüberschußprinzip führt. Die zu stark ausgeprägte soziale Solidarität gegenüber Verwandten hat zur Konsequenz, daß die Großfamilie sich als Falle für eine ökonomische Entwicklung erweist. Die Ausprägungen der meisten diskutierten unternehmerischen Fähigkeiten unterstützen unternehmerisches Handeln und damit ökonomische Entwicklung nur wenig. Bedingt durch animistisch geprägte Vorstellungen über die Genese von Reichtum und Wohlstand sind internale Kontrollüberzeugungen deutlich vermindert. Es herrscht eher ein Harmonie- statt ein Autonomiebedürfnis. Zurückhaltung zeigt sich bei der Bereitschaft, Probleme zu lösen. Eine ausgeprägte Fähigkeit zur Antizipation von Zukunftsmöglichkeiten ist nur in geringem Maße gegeben. Innovationen können nur schwerlich durchgesetzt werden, wenn sie im Konflikt mit der Vatergeneration und der Tradition stehen. Die durch den Kontakt zur fremden kulturellen Umwelt neu entstehenden Möglichkeiten werden wenig genutzt. Für das Dani-Gebiet gilt, daß die bloße Existenz von Vermarktungsmöglichkeiten nicht automatisch zu mehr Verkaufsorientierung führt. Neuerungen werden nur sehr selektiv mit dem Ziel einer Abrundung oder Absicherung der eigenen Kultur übernommen. Bei der Bereitschaft zum Aufschub von Genuß zeigt sich eher eine konsumtive Tendenz. Autoritarismus, Anschluß- und Anerkennungsmotiv sind stark ausgeprägt. Es herrscht eine Prestigewirtschaft vor, die ökonomische Entwicklung kaum zum Ziel hat. Das Erfolgsmotiv ist in allen drei Untersuchungsgebieten nur gering ausgeprägt. Für das Maibrat- und Kemtuk-Gebiet aussagekräftige Ergebnisse bestätigen aber die zentrale Rolle des Erfolgsmotivs bei ökonomischer Entwicklung. Verschiedene kulturelle Elemente, darunter auch Polygynie, beeinträchtigen die Herausbildung des Leistungsmotivs bei Individuen. Unternehmer genießen kaum Ansehen und Wertschätzung in der Gesellschaft. Im Hinblick auf die Fähigkeit der Untersuchungsgebiete zur ökonomischen Entwicklung ist eine durchgreifende ökonomische Entwicklung eher nicht zu erwarten. Damit eine von den Papua selbst getragene ökonomische Entwicklung stattfinden kann, ist eine Beschneidung der großfamiliären Forderungen in Verbindung mit einem tiefgreifenden Kulturwandel, einer Transformation der Gesellschaft, notwendig. Dabei kommt christlicher Ethik eine maßgebliche Rolle nicht zuletzt auch im Hinblick auf eine kulturelle Revitalisierung zu. Weiterhin bedarf es einer auch die Muttersprachen der verschiedenen Volksgruppen Papuas berücksichtigende Bildungsarbeit sowie einer kulturspezifisch ausgerichteten Kleinunternehmerförderung

    Der akademische Unternehmer

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    Ausgehend von der Feststellung, dass Gesellschaft und Geschäftswelt von heute einem Wandel ausgesetzt sind, wird in der vorliegenden Arbeit „Der akademische Unternehmer“ die Relevanz von Unternehmensgründungen dargestellt. Innovationen sind essentiell. Sie forcieren die zum Strukturwandel nötige „schöpferische Zerstörung“ nach Schumpeter. Die Gründung eines Unternehmens und die Durchsetzung von Innovationen erfordert jedoch einen bestimmten Unternehmertyp, der in Deutschland bisher unterrepräsentiert ist: Den akademischen Unternehmer. Er bewirkt eine Erhöhung des Innovationsgrades einer Gesellschaft und sorgt damit für wirtschaftliche Dynamik. Die nötigen Kompetenzen und Fähigkeiten des akademischen Unternehmers können gelernt werden. Die Aneignung entsprechender Kompetenzen beruht auf drei zentralen Fragen: 1. Will der potentielle Unternehmer? 2. Darf der potentielle Unternehmer? 3. Kann der potentielle Unternehmer? Die Zielsetzung des Bildungssystems muss dahingehend geändert werden, dass die Entwicklung bestimmter Kompetenzen maßgeblich gefördert wird. Der Autor stellt daher ein Konzept für eine veränderte deutsche Bildungslandschaft vor, das sowohl Schule als auch Hochschule einschließt

    Steuerbarkeit gesamtwirtschaftlicher Entwicklung aus systemtheoretischer Sicht - Nachhaltigkeit durch Innovationsförderung und die japanische Umwelt- und Wirtschaftspolitik

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    Die Dissertation versucht, durch eine Synthese aus Entwicklungs- und Systemtheorie in Kombination mit Umseltökonomie einen alternativen Ansatz für die Erklärung von wirtschaftlicher Entwicklung allgemein und den Aufstieg der japanischen Umweltindustrie im besonderen zu finden. Neben einem einführenden Theorieteil, der neben der Entwicklungstheorie in der Tradition von Schumpeter auch System- und Organisationstheorie aufgreift, finden sich ein Anwendungsteil, der die Bemühungen des japanischen Staates um die Förderung der Umweltindustrie aufgreift und mit Hilfe der selbst entwickelten theoretischen Syntehese erklärt

    Wirtschaftliche Evolution aus systemtheoretischer Perspektive

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    In der Dissertation von Peter Rassidakis, Diplom Volkswirt aus Marburg, wird unter Verwendung des systemtheoretischen Instrumentariums aufgezeigt, wie sich Evolution als ein Prozess der Vielfaltsstei-gerung in unterschiedlichen Systemen vollzieht. Nach einer Darstellung grundlegender systemtheoretischer Überlegungen werden zunächst individuelle Evolutionsprozesse betrachtet. Individuen sind aus systemtheoretischer Perspektive operativ geschlos-sene Systeme und können durch eine autopoietische Reproduktion ihres Bewusstseins ihre Vielfalt steigern. Sie nehmen dabei Reize aus der Umwelt wahr, die zur Aufdeckung von unbewussten Inkom-petenzen führen und Lernprozesse auslösen können, die sich auf mehreren Lernebenen abspielen. Individuen agieren im Rahmen sozialer Systeme, in denen sie eingebunden sind und ihre Kommunikationen reproduziert werden. Soziale Systeme nehmen ihre Umwelt über ihre partizipierenden Individuen wahr und besitzen eine eigene Wissensbasis, die ein emergentes Produkt des Wissens und der Kompetenzen ihrer Akteure ist. Insbesondere sind Unternehmenssysteme dargestellt worden, die mit Hilfe ihrer Strukturen und Regeln unterschiedliche Kommunikationen zulassen bzw. fördern oder aber verbieten. Es wurden zentrale Kriterien herausgestellt, die den Wissensaufbau und die Wissensdurchsetzung innerhalb von Unternehmenssystemen unterstützen können. In einem weiteren Schritt der Untersuchung werden Wirtschaftssysteme betrachtet. Ihr Hauptmerkmal sind die Form der Interaktion durch Zahlungen sowie ihr wertschöpfender Operationsmodus. Diese können anhand unterschiedlicher systemischer Abgrenzungskriterien in Teilsysteme wie bspw. funktionale Systeme, Märkte oder Industrien differenziert werden. Wirtschaftssysteme können ebenfalls Evo-lutionsprozesse durchlaufen. Sie steigern dadurch ihre Fähigkeiten, mit gegenwärtigen und zukünftigen Knappheiten umzugehen. Die Notwendigkeit der Evolution - in Form der Integration neuen Wissens in den Wertschöpfungsprozess - wird hauptsächlich durch den abnehmenden Grenznutzen von Innova-tionen begründet. Für den Prozess wirtschaftlicher Evolution stellen sich technologische Pfadabhängig-keiten sowie sozio-ökonomischer Faktoren als äußerst bedeutsam heraus. Abschließend wird die Rolle wirtschaftlicher Evolution für übergeordnete gesellschaftliche Systeme sowie die Bedeutung von Interaktionen zwischen gesellschaftlichen Teilsystemen für die Erzeugung und Diffusion von Wissen untersucht. Ein besonderer Fokus wird dabei auf die strukturelle Kopplung der Systeme der Wissenschaft und der Wirtschaft gelegt, wobei sich gesamtgesellschaftliche sowie system-spezifische Normen und Regeln aufzeigen lassen, die den Wissenstransfer zwischen diesen Systemen beeinflussen können. Vor dem Hintergrund der prinzipiellen Schwierigkeit, Erfahrungswissen zu übertragen, wird die besondere Rolle individuellen Handelns für diesen Prozess herausgestellt. Der systemtheoretische Ansatz zeigt auf, dass der Versuch einer Erklärung evolutiver Prozesse abhängig von der Abgrenzung ist, die ein Beobachter vornimmt. Die Wahrnehmung, der Aufbau und die Selektion von Wissen erfolgen somit innerhalb von Grenzen, die je nach systemischem Blickwinkel in einem System selbst oder in seiner Umwelt anzusiedeln sind. Dadurch lässt sich wirtschaftliche Evolution als eine Abfolge bestimmter Interaktionen zwischen psychischen, unternehmerischen und wirtschaftlichen Systemen untersuchen

    Innovation und Kooperation im Mittelstand. Eine Beteiligungs- und Arbeitsform im Mittelstand – die Initiativ-KG und die Werkhof ´07 GmbH – in der Perspektive von Kooperation, Innovation und kollektiver Intelligenz

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    Wie entfaltet sich ein kollektiver Innovationsprozess mehrerer Beteiligter und gibt es hierfür geeignete Rahmenbedingungen oder Unternehmens- bzw. Rechtsform-Modelle? Unter Berücksichtigung der modernen Theorie der Innovationssysteme, die diese Fragestellungen behandelt, soll mit der vorliegenden Arbeit ein konkretes und in der Praxis realisiertes Modell untersucht werden: die hier sogenannte „Initiativ-KG“ und deren Folgeaktivitäten im Rahmen der „Werkhof ´07 GmbH“. Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit ist sowohl die Gründungs- und Bau- wie auch die folgende Betriebsphase der Initiativ-KG sowie ihrer Weiterentwicklung „Werkhof ´07 GmbH“ und ihr Wirkungszusammenhang mit den Aspekten Kooperation und Innovation. Zusammengefasst lautet die Fragestellung dieser Arbeit: Ist die auf genossenschaftlich-kooperativer Gedankenbasis gegründete Initiativ-KG (sowie deren Folgeaktivität „Werkhof ´07“, die noch näher beschrieben wird): selbst eine Innovation, eine geeignete Basis und Organisationsform für die Generierung von Innovationen und dient sie der praktischen Umsetzung des Konzeptes der kollektiven Intelligenz? Die Initiativ-KG und ihre innovationsbezogene Wertung Konzeption und Entstehung der Initiativ-KG wurden umfassend dargestellt. Sie basiert auf kooperativ-genossenschaftlichen Ideen und weist innovative Züge auf – ohne jedoch in ihrer Gesamtheit als Innovation im Schumpeterschen schöpferisch-zerstörerischen Sinne gelten zu können. Sie entspricht aber weitgehend der beschriebenen Definition einer Value Innovation: Sie wird als neuartig wahrgenommen, hat inkrementellen, nicht-revlutionären Charakter, stiftet neuen Nutzen und schafft Werte. Das Konzept der Initiativ-KG erscheint für Nachahmer geeignet, die mit einer Gemeinschaftskultur materielle und immaterielle Werte schaffen wollen. Jedoch erscheint es notwendig, dies aktiv zu managen, damit einerseits sowohl in der Entstehungsphase wie auch in der Betriebsphase Gesellschafter zu Beteiligten werden, die die Gemeinschaft aktiv leben, und andererseits gemeinsam definierte Normen auch eingehalten werden. Innovatorische Wertung des Werkhofs ´07 als Weiterentwicklung der Initiativ-KG Der Werkhof ´07 ist eine Marketing- und Kooperationsplattform. Sie kann nicht als schöpferisch-zerstörerische Innovation, jedoch als Value Innovation gewertet werden, die als „Nutzeninnovation“ definiert wurde. Der Werkhof hat – ganz im Sinne der Value Innovation – bei seiner Gründung und in der Umsetzung nicht darauf abgezielt, Wettbewerbsvorteile in bestehenden Märkten zu generieren, sondern es wurde bewusst eine Nische gesucht, in der Kooperation jenseits des üblichen Wettbewerbshandelns ermöglicht werden sollte. Die Potentiale des Werkhof-Konzeptes sind bei weitem nicht ausgeschöpft. Das praktizierte Partnerkonzept bietet zwar einen klar definierten Nutzen, jedoch ist bisher weder das Thema Innovation im Fokus, noch werden die Möglichkeiten der kollektiven Intelligenz aktiv genutzt. Innovationsförderung nach dem Konzept der kollektiven Intelligenz Der Ansatz der kollektiven Intelligenz ist – gerade in Bezug auf die kollektive Intelligenz der vielen Verbundenen – noch wenig erforscht und definiert. Dennoch bietet er zahlreiche Möglichkeiten, kooperatives Innovieren zu fördern. Der Werkhof kann sich – bei entsprechender Führung und Ausrichtung – zu einer Institution kollektiv intelligenter Innovationsförderung entwickeln. Hierzu ist ein kollektiv intelligenter Unternehmertyp als Werkhof-Leiter unentbehrlich

    Unternehmertum in der Finanzwirtschaft - Ein evolutionsökonomischer Beitrag zur Theorie der Finanzintermediation

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    In seinem Buch „Unternehmertum in der Finanzwirtschaft“ sucht Cord Siemon nach einem evolutionsökonomischen Verständnis zur Existenz- und Verhaltenserklärung von Finanzintermediären. Ausgangspunkt seiner Überlegungen ist die „Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung“ des österreichischen Nationalökonomen Joseph A. Schumpeter. Dieser hat die Relevanz des Finanzkapitals für die Durchsetzung von Faktorneukombinationen explizit als Bestandteil des wirtschaftlichen Entwicklungsprozesses herausgearbeitet. Es wird benötigt, um Sachinvestitionen zu tätigen und erforderliches Humankapital aus alten Verwendungsweisen herauszukonkurrieren. Schumpeter hebt dabei die wichtige Funktion der Banken hervor, da diese durch die Bereitstellung von Kreditkapital an die meist mittellosen Innovatoren die Richtung der wirtschaftlichen Entwicklung determinieren. Für die Innovationsfinanzierung skizziert Schumpeter das Bild eines vorausblickenden und richtungsweisenden Finanziers. Der Schumpeterschen Theorie steht jedoch der beobachtbare Sachverhalt gegenüber, daß insbesondere Unternehmensgründern in Innovationsfrühphasen der Zugang zu Krediten von Kreditinstituten meistens verwehrt wird. Und auch Venture Capital-Gesellschaften (als innovationsspezifische Sonderform der Finanzintermediation) haben große Schwierigkeiten, im kritischen Segment der Finanzierung von Innovationsfrühphasen Fuß zu fassen. Innovative Gründer greifen überwiegend auf eigene Ersparnisse, "Muskelkapital" und Finanzkapital von Freunden und Verwandten (sog. "Bootstrapping") oder auf vermögende Mäzene mit Gründungserfahrung (sog. "Business Angels") zurück. Die Darstellung und Erörterung der Ursachen für die fehlende Bereitschaft formeller Venture Capital-Märkte, innovative Unternehmensgründungen zu finanzieren, und die Analyse der Finanzierungsbeziehung zwischen Gründern und Business Angels auf informellen Venture Capital-Märkten stehen im Zentrum dieses Buches Dissertation. Dafür werden verschiedene Theoriebausteine herangezogen und gegeneinander abgewogen, um die komparativen Vorteile von Finanzintermediären und –disintermediären vor einem „finanzunternehmerischen“ Hintergrund zu analysieren

    Innovation und Unternehmertum in der VR China

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    Für die VR China gilt unzweifelhaft, dass nach der Einleitung der wirtschaftlichen Reformen unter Führung von Deng Xiaoping Ende der 1970er Jahre eine rasante wirtschaftliche Entwicklung eingetreten ist. Zwar gibt es nach wie vor enorme Unterschiede zwischen den Entwicklungsniveaus der verschiedenen chinesischen Provinzen und zwischen Land und Stadt. Dennoch ist beobachtbar, dass die VR China im Vergleich zu der Situation vor Beginn der Einleitung der Wirtschaftsreformen wesentliche Fortschritte im Bereich des Lebensstandards machen konnte. Die VR China ist schon lange nicht mehr nur eine verlängerte Werkbank der Industrienationen. Auch Hochtechnologie hat bereits Fuß gefasst. Allerdings zeichnet sich auch in der VR China bereits ein Phänomen ab, das auch in den entwickelten Industrieländern zu beobachten ist. Waren bisher noch die inputlogischen Wachstumsfaktoren Kapital, Arbeit und Rohstoffe die bestimmenden Treiber für wirtschaftliches Wachstum, so erschöpfen sich diesbezügliche Wachstumsmöglichkeiten. Wissen hat Kapital, Arbeit und Rohstoffen den Rang abgelaufen. Die traditionellen managerdominierten Großunternehmen werden gleichzeitig von neu gegründeten Unternehmen herausgefordert. Es ist beobachtbar, dass eine unternehmerische Wirtschaft einer „managed economy“ überlegen ist. Große und kapitalstarke Unternehmen mit viel Know-How werden von kleinen, neu gegründeten Unternehmen, die nur über wenig Kapital aber über Visionen verfügen und innovativ sind, ausmanövriert. Innovationsdynamik im Rahmen der Gründung neuer, innovativer Unternehmen wird deshalb einen zentralen Faktor für die Fortsetzung des wirtschaftlichen Aufschwungs spielen. In der vorliegenden Arbeit soll jedoch nicht „bewiesen“ werden, ob sich die VR China den neuen Herausforderungen, die mit einer Fortsetzung der Entwicklung der Wirtschaft einhergehen werden, auch erfolgreich stellen wird. In der vorliegenden Arbeit soll somit auch nicht „bewiesen“ werden, ob sich das eine oder das andere mögliche Szenario der Zukunft der chinesischen Wirtschaft ereignen wird. Vielmehr werden Möglichkeiten aufgezeigt, den bisher eingeschlagenen erfolgreichen Weg, auf dem sich die chinesische Wirtschaft befindet, weitergehen zu können. Die herkömmlichen neoklassisch geprägten Ansätze, die auf optimale Ressourcenallokation setzen, liefern keine hinreichende Erklärung dafür, wie der wirtschaftliche Aufschwung in dem Maße fortgesetzt werden kann, wie es von der chinesischen Regierung gewünscht wird. Ohne die Berücksichtigung von Innovationskraft und ihrer Träger – innovativem Unternehmertum – laufen Erklärungsansätze für wirtschaftliche Entwicklung ins Leere. Es sind entwicklungs- und evolutionslogische Ansätze, die im Rahmen der Betonung der Relevanz von Innovationen und der Entfaltung unternehmerischer Kompetenzen zu Erkenntnisgewinnen über eine mögliche Fortsetzung des „chinesischen Wirtschaftswunders“ beitragen können. Nur wenn sich ein Bewusstsein sowohl in der politischen Führung, im Wissenschaftssystem als auch bei den einzelnen Unternehmern selbst über die besondere Relevanz und die Notwendigkeit zur Förderung innovativ-evolutorischer Unternehmer als Träger wirtschaftlicher Entwicklung entfaltet, wird das Ziel des weiteren wirtschaftlichen Aufschwungs erreicht werden können
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